von Kai Lindman
Es ist erstaunlich: Nachdem ich mich viele Jahre über die verfälschten Geldscheine von Rainer Fuchs gründlich geärgert und hier in der papiergeld immer wieder darüber gejammert habe, hat er anscheinend sein schändliches – aber sehr einträgliches, wenn man mal addiert, zu welchen Preisen Sammler aus aller Welt bei ihm eingekauft haben – Geschäft aufgegeben, denn ich habe schon seit längerer Zeit keines seiner üblichen Machwerke angeboten gesehen.
Mir fallen dabei dann nur drei Möglichkeiten ein, was geschehen sein könnte:
1. „Da fasste der Hergott den wilden Mann an sein versteinertes Herz.“ Dieser Text aus einem Bänkellied hat mich schon immer fasziniert und ich glaube, dass wirklich nur Gottes Einschreiten den Fuchs davon abbringen konnte, sein böses Spiel noch weiter zu betreiben.
2. Vielleicht war es aber auch so, dass er einfach keine Lust mehr hatte und die Umsätze zurückgingen. Dem Himmel sei Dank!
3. Kaum vorstellbar erscheint mir Szenarium drei. Da haben doch die Bemühungen etlicher betrogener Sammler irgendeinen Verantwortlichen bei der Polizei oder einer Internet-Plattform so bedrängt, bis er das Gejammer nicht mehr ertragen konnte und daraufhin dem produktiven Künstler Platzverbot erteilt hat.
Ist’s wahr, kann man nur sagen: „Es geschehen noch Weichen und Zun… – ähhh, Zeichen und Wunder!“
Ich habe hier ein paar von den Fuchsschen Machwerken abgebildet, damit Sie einen Eindruck davon haben, wie die Scheine aussehen, um die es hier geht. Allerdings bin ich ein bisschen traurig, dass ich Ihnen keine Kleingeldausgaben zeigen kann, die meiner Meinung nach viel besser gelungen sind, die ich aber nicht ohne Weiteres unserem Künstler zuordnen kann und mit falschen Locken will ich ihn nicht schmücken.
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Bleiben die 20-Bilionen-Scheine. Ich bin gespannt, wann der erste amerikanische Anhäufer mit einem dieser Scheine wedelt und dafür sorgt, dass dieser in Zukunft als grandiose Neuentdeckung den Titel so eines Katalogmachwerkes ziert.
Nun sind zwar alle Scheine tatsächlich auf Originalscheine des Deutschen Reiches gedruckt worden, aber „original“ im wahren Sinne des Wortes sind eigentlich nur noch das Wasserzeichen und die Papiergröße. Das Abwaschen der Farbe, um einen brauchbaren Druckgrund zu erhalten, hat den Schein so stark angegriffen, dass er am Ende eher die Konsistenz eines Tempo-Taschentuches hat, nur nicht so weiß, nicht so wohlriechend und nicht so weich.